Mahler - Songs of a Wayfarer
(Lieder Eines Fahrenden Gesellen)
1.
Wenn mein Schatz Hochzeit macht
Wenn mein Schatz Hochzeit macht,
Fröhliche Hochzeit macht,
Hab’ ich meinen traurigen Tag!
Geh’ ich in mein Kämmerlein,
Dunkles Kämmerlein!
Weine! wein’! Um meinen Schatz,
Um meinen lieben Schatz!
Blümlein blau! Blümlein blau!
Verdorre nicht! Verdorre nicht!
Vöglein süß! Vöglein süß!
Du singst auf grüner Heide!
Ach, wie ist die Welt so schön!
Ziküth! Ziküth!
Singet nicht! Blühet nicht!
Lenz ist ja vorbei!
Alles Singen ist nun aus!
Des Abends, wenn ich schlafen geh’,
Denk’ ich an mein Leid!
An mein Leide!
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2.
Ging heut’ Morgen über’s Feld
Ging heut’ morgen über’s Feld,
Tau noch auf den Gräsern hing;
Sprach zu mir der lust’ge Fink:
“Ei du! Gelt?
Guten Morgen! Ei, Gelt? Du!
Wird’s nicht eine schöne Welt?
schöne Welt?
Zink! Zink! Schön und flink!
Wie mir doch die Welt gefällt!”
Auch die Glockenblum’ am Feld
Hat mir lustig, guter Ding’,
Mit den Glöckchen, klinge, kling,
klinge, kling,
Ihren Morgengruß geschellt:
“Wird’s nicht eine schöne Welt?
schöne Welt?
Kling! Kling! Kling! Kling!
Schönes Ding!
Wie mir doch die Welt gefällt!
Heiah!”
Und da fing im Sonnenschein
Gleich die Welt zu funkeln an;
Alles, alles, Ton und Farbe gewann!
Im Sonnenschein!
Blum’ und Vogel, groß und klein!
“Guten Tag! Guten Tag!
Ist’s nicht eine schöne Welt?
Ei, du! Gelt? Ei, du! Gelt?
Schöne Welt!”
Nun fängt auch mein Glück wohl an?
Nun fängt auch mein Glück wohl an?
Nein! Nein! Das ich mein’,
Mir nimmer, nimmer blühen kann!
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3.
Ich hab’ ein glühend Messer
Ich hab’ ein glühend Messer,
Ein Messer in meiner Brust,
O weh! O weh!
Das schneid’t so tief
In jede Freud’ und jede Lust,
So tief! so tief!
Es schneid’t so weh und tief!
Ach, was ist das für ein böser Gast!
Ach, was ist das für ein böser Gast!
Nimmer hält er Ruh’,
Nimmer hält er Rast!
Nicht bei Tag,
Nicht bei Nacht, wenn ich schlief!
O weh! O weh! O weh!
O weh!
Wenn ich in dem Himmel seh’,
Seh’ ich zwei blaue Augen steh’n!
O weh! O weh!
Wenn ich im gelben Felde geh’,
Seh’ ich von fern das blonde Haar
Im Winde wehn! O weh! O weh!
Wenn ich aus dem Traum auffahr’
Und höre klingen ihr silbern Lachen,
O weh! O weh!
Ich wollt’, ich läg’ auf der schwarzen Bahr’,
Könnt’ nimmer, nimmer die Augen aufmachen!
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4.
Die zwei blauen Augen von meinem Schatz
Die zwei blauen Augen von meinem Schatz,
Die haben mich in die weite Welt geschickt.
Da mußt’ ich Abschied nehmen vom
Allerliebsten Platz!
O Augen blau, warum habt ihr mich angeblickt?
Nun hab’ ich ewig Leid und Grämen!
Ich bin ausgegangen in stiller Nacht,
In stiller Nacht,
Wohl über die dunkle Heide.
Hat mir niemand Ade gesagt, Ade!
Ade! Ade!
Mein Gesell’ war Lieb’ und Leide!
Auf der Straße stand ein Lindenbaum,
Da hab’ ich zum ersten Mal im Schlaf geruht!
Unter dem Lindenbaum,
Der hat seine Blüten über mich geschneit,
Da wußt’ ich nicht, wie das Leben tut,
War alles, alles wieder gut!
Ach, alles wieder gut!
Alles! Alles!
Lieb und Leid,
und Welt und Traum!
1.
On my sweetheart's wedding day.
On my sweetheart's wedding day,
merry will the wedding be.
It will be my saddest day.
To my gloomy little room,
dark and gloomy little room,
weeping, weeping for my love,
for my dearest love.
Frail blue flower, Frail blue flower,
0 wither not, 0 wither not;
Little bird sing so sweet,
you sing on green heathland.
Ah, this is a world so fair.
Chirrah! Chirrah!
Sing no more, bloom no more,
Spring is over now,
Every song is over now.
When evening comes I try to sleep,
thinking of my sorrow,
of my sorrow.
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2.
Walking in the fields today.
Walking in the fields today
dew still on the grasses hung,
spoke to me the merry finch:
“Hey you there!
Hey, good morning, hey you there,
is it not a lovely, lovely world?
lovely world?
Sing, sing lovely and bright.
Ah, how much I love the world.”
And the harebell in the field,
in her happy spirit sings
and her tiny bells will ring,
faintly ring.
Hear her morning greetings ring.
“Is it not a lovely, lovely world?
Lovely world?
Ding, ding, ding, ding,
lovely thing.
Ah, how much I love the world.
Heigh, ho!”
Now the sun is shining bright,
fills the world with sparkling light.
All then, all has gained its brightest hue,
in sunshine,
birds and flowers great and small.
“Lovely day, Lovely day,
is it not a lovely world?
Hey you there, hey you there,
lovely world!”
Will my joy return once more?
Will my joy return once more?
Oh no, I well know.
That it will never bloom again.
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3.
I have a burning dagger.
I have a burning dagger,
a dagger deep in my heart,
Ah pain, such pain
it cuts so deep.
In every joy and pleasure deep,
so deep, so deep
it cuts with pain so deep.
Ah, why must I have this evil guest?
Ah, why must I have this evil guest?
never is he hushed,
never will he rest.
Not by day,
not by night when I sleep.
Ah pain, Ah pain.
Ah pain.
When I look into the sky,
there I can see the bluest eyes.
Ah pain, Ah pain.
When in the golden fields I roam,
there I can see her golden hair
on breezes blown. Ah pain, ah pain.
And when from my dream I start
then I hear laughter, her silver laughter,
Ah pain, Ah pain.
I wish I lay in the darkest grave.
Oh never, never to waken again.
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4.
These two blue eyes.
Those two bluest of eyes of my dear love.
They now have sent me away into the world.
So I must say farewell now, and leave this
dearest place.
O eyes of blue, why did you gaze at me with love?
Now all I ever know is pain and grieving.
I must leave this place now in still of night,
in stillest night,
In the darkness I go through the heathland.
Is there no one to say farewell, farewell,
farewell, farewell,
my companion is love, Is love and grief.
By the roadside stands a linden tree,
I rested at last within its shadow.
Under the linden tree,
it's branches have showered me with blossoms white.
I then forgot what life can do,
and all was well, was well once more.
Ah, all was well once more.
All, all,
love and grief,
the world and dreams.